Keine Gästeführerin-Story, aber lesenswert.
Zwei Geschäftsfrauen unterwegs mit der S-Bahn nach Görlitz. Abfahrt 10.12 Uhr, ich trödle mal wieder morgens herum, also rase ich mit dem Fahrrad zum Bahnhof, ich muss noch vorher das Ticket kaufen. Per Internet ging das nicht, den Automaten hasse ich, bloß gut – keine Schlange am Schalter, ich äußere meinen Wunsch.
Der junge Mann am DB-Schalter ist freundlich und knöpft mir 35,– EUR für hin und zurück, ab. Ich stutze und frage nach, ob der Preis wirklich so stimmt, mir kommt es vor, dass ich schon mal preiswerter nach Görlitz gereist bin. Mein Einwand verringert den verlangten Betrag aber nicht.
Drei nach Zehn, meine Gefährtin nicht da, ich rufe an, sie geht nicht ran. Ich bemerke drei unterschiedliche Uhrzeiten, die meiner Armbanduhr, des Handys und der Bahnhofsuhr. Mist, jetzt geht sie ran und kommt auch eingeschwebt, die Zeit wird knapp. Meine Gefährtin sieht es locker, sie könne ja das Ticket im Zug kaufen! 10.07 Uhr oder so …
Das war leider ein Irrtum, man kann im Zug beim Schaffner keine Tickets mehr kaufen, wir werden aufgefordert den Zug zu verlassen, Tickets am nächsten Automaten zu kaufen und eine Stunde später weiterzufahren. Das kann ich nicht glauben. Jetzt gehe ich zu der Schaffnerin hin, sie ist sehr freundlich, bedauernd bestätigt sie, dass das so sei, keine Fahrscheine mehr im Zug. Es gibt noch die Möglichkeit, Fahrpreis plus 40,– EUR zu bezahlen. Wir sollen aber einen Moment warten. Kurzer Zeit später kommt sie zu uns und verkauft meiner Begleiterin den Fahrschein, dieser kostet nun 19,90 EUR, das sei das Sachsenticket …
Ich fletsche die Zähne, verdrehe die Augen und kann nichts mehr verstehen.