Ihr persönlicher Body-Guide

Begleitung für Alleinreisende und kleine Gruppen.
(Distanz wahrend, Ihre Persönlichkeit achtend, ganz locker und seriös.)

Allein Dresden zu entdecken macht nicht immer Spaß, gerne organisiere ich Ihren Aufenthalt in Dresden. Vielleicht mögen Sie den organisierten und standardisierten Ablauf in Gruppen nicht. Entspannt und abwechslungsreich zeige ich Ihnen ganz persönlich die Schönheit der Stadt. Ich begleite Sie zum Einkaufen, ins Restaurant, in die Oper oder ins Theater, als Ihr persönlicher Body-Guide.

Preis: 55,- Euro pro Stunde, für 1-3 Personen.

Angela-Merkel-Double

Kombitour: Stadtrundgang- und Stadtrundfahrt Dresden kombiniert

Die beliebteste Stadtbesichtigung Dresden für Reisegruppen. Diese Kombitour besteht aus Stadtrundgang Dresden zu Fuß und Stadtrundfahrt Dresden mit Ihrem Bus*.

Dresden intensiv besichtigen, ohne Anstrengung. In kurzer Zeit sich ein Überblick über die Schönheit der Stadt verschaffen und die Stadt Dresden wirklich kennen lernen. Ihr Dresdner Stadtführer zeigt Ihnen gern die bekannten Sehenswürdigkeiten Dresdens in der Altstadt und ihrer interessanten und zauberhaften, nahen Umgebung.

Stadtführung Dresden Altstadt beinhaltet auf jeden Fall:
Zwinger, Sempergalerie, Theaterplatz mit Semperoper, Taschenbergpalais, Fürstenzug, Residenzschloss, Hofkirche mit Schlossplatz und Frauenkirche mit Neumarkt u.v.m

und die (Reihenfolge tauschbar)

Stadtrundfahrt Dresen beinhaltet:
Die Randbezirke der Dresdner Altstadt mit Dynamostadion, Hygienemuseum und Gläserne Manufaktur von VW. Während der Stadtrundfahrt Dresden sehen Sie auch die nahen Villenviertel Blasewitz und Loschwitz. Elbufer mit Weinbergen, Villen und den berühmten Elbschlössern. Die Brücken, Blaues Wunder, Waldschlößchenbrücke und in der Altstadt Augustusbrücke. Die Neustadt mit Pfunds Molkerei, dem schönsten Milchladen der Welt und das Barockviertel Innere Neustadt.

© Fotolia/ Foto: Christiane Hering - SemperoperPfunds Molkerei© DMG/ Foto: Christoph Münch - Gläserene Manufaktur

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Honorar für ca. 3 Std. Reisegruppen mit eigenem Bus: 180,- Euro
Reisegruppen und für individuell Reisende ohne Bus: 180,- Euro
zuzügl. Busanmietung oder Taxi für einzelne Personen..

* Individuelle Stadtrundfahrten mit Bus, Straßenbahn, historischen Fahrzeugen, Kleinbussen, Fahrrädern, etc. auf Anfrage. Stadtrundfahrt mit dem Taxi für individuell Reisende.

© Foto: Marco Tiedemann - Stadtführung im Dresdner Zwinger

Dresden Stadtrundfahrt

Für kleine Gruppen ohne eigenen Bus – keine öffentliche Stadtrundfahrt!

Die beschriebene Stadtrundfahrt Dresden können Sie individuell erleben, ohne sich ein Band anhören zu müssen. Die schönsten Orte können individuell angefahren werden.

Und das geht so:
Bei 1-3 Personen wird ein Taxi angemietet, oder ein Großraum-Taxi bei bis zu 7 Personen.  Für Kleingruppen gibt es einen Kleinbus und bei größeren den auf die Personenzahl passenden Bus. Nach dem Fahrzeugtyp richtet sich dann der Preis, mein Honorar bleibt gleich für die gebuchte Zeit.

Ich begleite Sie, zeige Ihnen die schönsten Orte in der Umgebung Dresdens und erzähle Ihnen ihre spannende Geschichte. Die Fahrzeuganmietung erfolgt speziell nur für Sie zu dem fest gebuchten Termin. Es handelt sich nicht um eine öffentliche Stadtrundfahrt, Einzelpersonen können nicht einfach mitgenommen werden.

Besonders geeignet für:
Individuelle Reisegruppen, Familien- Betriebsfeiern und sonstige schöne Anlässe.

Ein besonderes Geschenk für jeden Anlass!

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Honorar für 2 Std. = 125,- Euro
Kleingruppen – bitte Honorarermäßigung anfragen
zuzügl. Busanmietung

Die Morgentoillette

Die besagte, sympathische Dame mit dem Zopf und dem schönen Versprecher, fragt mich, ob ich beim Wändestreichen war? Hier sagt man malern dazu.

Ich hätte so einen weissen Farbfleck in meinen Haaren. Oh, das sind bestimmt meine Grauen! Das sieht anders aus, sie fasst beherzt in meine Haare und popelt die weissen Stellen ab.

Und mir kommt die Erleuchtung. Ich hatte es morgens wieder so eilig. Schnell ins Bad, dann nur noch Zähne putzen, dezentes Make up auflegen und los. Beim Zähneputzen ist mir immer eine Haarstähne ins Gesicht gefallen, ich konnte mich direkt sehen, wie ich immer wieder diese olle Strähne beim Zähneputzen aus dem Gesicht strich.  Alles klar?!

Dresden ist ein Dorf

Endlich Feierabend, nach der letzten Führung in der Semperoper gönne ich mir ein Samstagsgefühl. Wie die anderen Leute, Dresdner und Touristen schlendere ich über die Augustusbrücke, herrlich! Ich erreiche den Goldenen Reiter und bummle durch die Hauptstrasse. Die Geschäfte haben noch geöffnet. Wie ein Magnet zieht es mich immer in die Buchläden rein, ich kann einfach nicht vorbei gehen. Es könnte ja ein interessantes, neues Buch über Dresden geben, das ich noch nicht kenne. Ein Schnäppchen ergattern, oder einfach nur gucken. Ich stehe vor besagtem Regal und werde lautfröhlich angesprochen. Das ist ja unsere Führerin aus der Oper! Ruft eine Dame, um sie herum weitere Damen – ja ich kann mich erinnern, sie waren gerade als Gäste in der Semperoper. Nun bekomme ich Lob, von allen Seiten! Ich hätte es so interessant gemacht, es war locker, spannend und nicht nur reine Zahlen. Ja sie könnten es beurteilen, sie hätten schon viele Führungen mitgemacht….

Ihr denkt jetzt Eigenlob… OK, es lief wie Öl runter und tat mir sooo gut.

Noch eine Begegnung

Hab meine Pflichtrunde vor dem Arbeiten gedreht. Schnell einkaufen, Briefmarken besorgen, etc. Vor der Post stand ein Pärchen, beide mit Fahrrad, grosser Stadtplan aufgeklappt, hin und her drehen und diskuttieren. Irgendwie typisch, Touristen. Auch da kann ich nicht anders, ich frage ob ich helfen kann. Sie sagen mir was sie suchen, doch bevor ich antworten kann geht es los: das ist ja unsere Führerin aus der Semperoper, ich erkenne die Stimme, das ist ja nett! Es war so toll! Ich merke sie gehen davon aus, dass ich sie erkannt hätte, sorry das war nicht der Fall. Um so witziger finde ich diese Begegnung.

Carmen

Mit einer polnischen Gruppe wählen wir aus der Speisekarte und ich helfe beim Bestellen in dem ich schnell dem Kellner die Wünsche übersetze. Die Gäste sind Opernfachleute aus Polen und redeten gerade über die Oper Carmen. Filet vom Bullen lese ich in der Karte. Mir fällt spontan nicht ein, wie Bulle auf polnisch heisst. Ein Hänger.

Ich finde es witztig und will nicht einfach Rindfleisch sagen. Da sage ich, das Tier aus der Carmen. Alle lachen und wissen nun genau was ich meine.

Der sympathischster Versprecher

Eine sympathische, humorvolle Frau, mit frechem Zopf – was ihr sehr gut stand – will mich ihren Begleitern vorstellen und sagt: und das ist unsere Leisereiterin!

Also meine Tätigkeit ist:  leise reiten, oder Reise leiten…

Mein gelbes Schild

Als lizensierte Gästeführerin bekommt man, es ist wirklich eine Auszeichnung und man fühlt sich auch so, ein gelbes Schild mit Vor- und Nachnahmen und sogar dem Dresdner Wappen.

Darunter der Hinweis, dass ich zum Berufsverband der Dresnder Gästeführer gehöre und der Spruch: mit uns durch Geschichte und Gegenwart Dresdens. Kurz nach meiner IHK-Prüfung 2006 und dem Eintritt in den Verband bekam ich endlich dieses Schild. Ich trug es mit Stolz auf der Brust! Es baumelte also an meiner Brusttasche als ich mit einer Gruppe unterwegs war, erst zu Hause merkte ich, dass es weg war. So ein Mist, wo suchen, wie finden? Ich wollte schon ein Neues beantragen, da kam ein Anruf. Ein nettes Dresdner Ehepaar fand es auf der Prager Str., googelte meinen Namen und so kam der Kontakt zustande. Oh, war ich froh.

Ich raste gleich mit dem Fahrrad los und bekam es zurück. Und dann passierte es wieder, diesmal war ich in der Sächsichen Schweiz unterwegs, ich war wirklich sauer auf mich und verzweifelt. Endstation der Tour war die Bastei, hier traf ich eine nette Kollegin, die mir Zeichen gab, sie müsse mich sprechen. Ich liess die Gruppe am Panoramablick zurück und nu? Meine Kollegin fand das Schild auf der Festung Königstein, wo ich zuvor war. So ein Glück! Jetzt passe ich noch mehr auf, in dem ich oft vergesse es mitzunehmen. So kann es nicht verloren gehen. Nein, nein, ich habe jetzt ein Bändchen und kann es mir um den Hals hängen.

Borowski

Nach vielen Jahren des Exotendaseins mit meinem Nachnamen, wird dieser immer gängiger.

Auf der Prager Str. in Dresden gibt es seit ein paar Jahren schon ein Cafe, dass so heisst. Als es eröffnet wurde habe ich dort meinen Personalausweis gezeigt und gescherzt, dass ich wohl Anteile an dem Umsatz hätte. Man sagte mir, ich sei bestimmt schon die achte Person, die sich hier mit dem Nachnamen vorstellt, ich musste meinen Kaffee selbst bezahlen.  Das Cafe heisst so nach dem russischem Glaskünstler, der die schönen Leuchter und Vasen, die sich hier befinden, gefertigt hat.

Es gibt sogar einen Fernsehkommissar Borowski, den ich natürlich sympathisch finde und gern gucke. Mein Sonntagskrimi muss einfach sein, auch wenn ich sonst wenig in die Kiste gucke. Bei einer Schülerführung merkte ich, wie paar Jungs auf mein Namensschild starrten, zu einander flüsterten und hitzig debattierten. Schliesslich wurde wohl Einem von ihnen aufgetragen mich zu befragen. Der Junge ca. 9 Jahre alt, schaut zu mir hoch mit roten Bäckchen und fragt cool: duuu,  sind sie die Schwester von Tim Borowski?

Der Dackel

Nach ausgiebieger Besichtigung gönnt man sich eine schöne Pause. Ich bin mit dem älteren Ehepaar mit dem Flohmarkt-Erlebnis aus der Neustadt am Ende der Führung angelangt. Ich weiss nicht mehr, wie wir auf den Hund kamen, sie erzählen mir von ihrem seeligem Dackel.

Der war so schlau, er ging sogar allein Gassi. Gartentür auf, Hund raus, nach 20 Minuten war er wieder da. Doch manchmal kam er nicht zurück, meistens dann, wenn ihn die Liebesgefühle überdackelten. Sobald eine Hündin im Umkreis von ca. 5 km läufig war, war er für längere Zeit verschwunden, dann kam er sehr mitgenommen aber glücklich nach Hause und verschlief fast den ganzen Tag.

Eines Tages verführte er die Schäferhunddame des BGS, (meine Begleiter lebten im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Schweiz) beide, der Dackel und die Schäferhündin brannten durch.

Die Affäre war nach gewisser Zeit beinahe vergessen, als eines Tages beim Spaziergang durch einen Nachbarort ein merkwüridiger, junger Hund gesichtet wurde. Ein struppiger, langer, schmaler Körper und aufällig langen Pfoten.

Flohmarkt in der Neustadt

Ich begleite ein älteres, sehr nettes und interessiertes Ehepaar durch die Neustadt. Auf dem Weg zur Pfund´s Molkerei überqueren wir den Martin-Luther-Platz. Hier, vor der mächtigen Kirche steht eine Granitkugel, die, wenn das Wasser läuft, sich wie von Zauberhand bewegt – das Wasser ist abgestellt. Auf dem Brunnenrand sitzen zwei Kinder, wohl Geschwister, ein grössere Junge ca. 8 Jahre alt und sein kleineres Schwesterchen. Sie bauten ihre bunten Schätze vor sich auf, die in der kalten Frühlingsonne leuchten. Kleines, grünes Auto, eine kaputte, bunte Halskette, die anderen Dinge habe ich vergessen,  auch eine grosse, leere und offene Blechdose, die wohl als Kasse dienen soll. Wir fragen höflich was sie denn hier machen und ob man hier was kaufen könne. Jaaaa. Der Herr fragt was das grüne Auto kosten soll und bekommt prompt die Antwort: 20,- Euro, sagt der Junge. Das ist aber sehr teuer! Nein, sagt die Kleine, 20 Cent! Wir kramen gemeinsam in unseren Geldbörsen und holen viele 10 und 20 Cent Stücke und legen es in die grosse Kasse. Die Freude ist gross, die Augen leuchten. Ich frage was sie denn mit dem verdienten Geld nun machen werden, das Mädchen guckt zu Seite und sagt, na sparen, auf die hohe Kante legen!

Wir verabschieden uns, während der ältere Herr lächelt und sagt, das ist mein schönstes Dresden-Andenken und das grüne Auto wird vorsichtig in sein Rucksack gelegt.

Der entspannte Busfahrer

Bei der Stadtrundfahrt gab es einen obligatorischen Halt an den Elbschlössern.

Ich stand auf, drehte mich zu den Gästen um und erzählte die spanndende Geschichte über die Schlösser und ihrer Bewohner. Der Busfahrer, ein lieber, sehr dicker, gemütlicher Bär, machte es sich mit der Bildzeitung am Lenkrad gemütlich. Nach einer kurzen Weile hörte ich ein merkwürdiges Geräusch neben mir. Es begann leise und wurde immer lauter und stärker.

Die Gäste hörten es auch, wir lachten alle sehr herzlich, was den Busfahrer bei seinem Schläfchen überhaupt nicht störte, er schnarchte weiter bis ich ihm das Zeichen zur Weiterfahrt gab.

Wiener Schmäh

Eine nette Gruppe aus Wien. Mit viel Humor wurde dem schlechten Dezemberwetter getrotzt, die Gäste blieben interessiert und aufmerksam. Wir witzelten über die Habsburger und Wettiner, die Gäste selbst trugen mit netten Anekdoten zur guten Stimmung bei.

Am Cholerabrunnen erzählte ich über die Sophienkirche und was mit der Ruine geschah.

Eine kleine, auf den ersten Blick unscheinbare Dame schaute mich beim Erzählen sehr aufmerksam an, ihre Augen waren schön, klar und temperamentvoll. Wir wollten weiter gehen, sie blieb immer noch stehen und sagte: wissen´s was, der Ulbrich war ein, jetzt kam das Wort mit grossem A und einem Loch hinten dran.

Tante Lotti wurde 90!

Tante Lotti wünschte sich keine Geschenke, sie hat ja Alles und braucht Nichts – in meinem Alter! Ihe Verwandten beschlossen ihr einen schönen Geburtstag auszurichten und fragten bei mir  nach einem schönen Tagesprogramm an.

Es begann mit einer Dampferfahrt, leider spielte das Wetter nicht mit, es regnete und wir sassen unter Deck. Die schöne Aussicht entlang der Elbe wurde dennoch genossen.

Ich überreichte Tante Lotti mein kleines Geschenk, eine Meißner Porzellan Gedenkmedaillie.

Während sie sich empörte, sie wolle doch kein Geschenk, packten ihre krummen Finger bereits das Päckchen aus. Sie nickte zufrieden und steckte es gleich  in ihr Omi-Täschchen ein. Wir stiegen aus. Tante  Lotti wollte absolut nicht gestützt werden, sie packte fest den Griff ihres Gehstocks, wacklig aber trotzig kam sie ans Land. Hier wartete bereits das bestellte Taxi um sie über das Blaue Wunder zu fahren, das schien ihr recht zu sein, es regnete noch. Der Rest der Gesellschaft spazierte über die historische Brücke zur Standseilbahn. Es ging hinauf in den Luisenhof, wo eine festliche Tafel auf uns wartete. Tante Lotti sass völlig locker mir gegenüber und kramte in ihrem Omi-Täschchen. Sie holte ihr Handy raus, guckte drauf und sagte, ach ja, der Horst, hat mir auch eine SMS geschrieben. Ich war völlig baff, wahrscheinlich sass ich da mit offenem Mund. Die 90ig jährige besitzt ein Handy und kann damit gut umgehen. Was mir die Verwandten gleich bestätigten.

Nach dem festlichen Mahl, war wirklich sehr schön gedeckt, liebevoll serviert und es schmeckte gut.  Ich fand es sehr nett, dass ich mitessen durfte, gönnte mir aber nur eine Kleinigkeit. Nach dem Essen wurden wir zur Stadtrundfahrt abgeholt, es ging in die Altstadt, wo das nächste Highlight, was unser Geheimnis war, auf Tante Lotti wartete.

Im Zwinger wartete leibhaftig August der Starke. Er kam auf uns zu und gratulierte standesgemäss, königlich der Dame. Auf die witzigen Grüsse, gab sie ganz freche Antworten und blieb einfach gelassen. Sie hackte sich beim August dem Starken, der ihr den Arm anbot ganz lässig unter und lief recht flott neben ihm. Wir waren alle erstaunt, die Familie lächelte, dass das Gehen jetzt keine grossen Probleme machte. Allein das war ein Volltreffer.

Ich war ganz erleichtert, dass alle meine Ideen geklappt haben, trotz des Regens war es wirklich ein gelungenes Programm und ich werde Tante Lotti niemals vergessen. Sie drohte zum Schluss August dem Starken an, dass er ihr zum 100sten wohl auch gratulieren werde.

Polnische Pechvögel

Eine etwas längere Geschichte in Kurzform geschrieben.

Wir, meine polnische Kollegin und ich warten auf zwei polnische Busse mit ca. 100 Gästen, die um 10.00 Uhr in Dresden  ankommen sollten. Der erste Anruf erreicht uns um 9.45 Uhr, sie hätten sich verfahren, sind noch auf der tschechischen Seite. Nächster Anruf, klärt mich auf, dass der Reiseleiter eine Abkürzung aus den polnischen Sudeten über Tschechien unternehmen wollte, sich trotz GPS! total verfahren hat, und sie irgendwo bei Zittau herumkurven. Meine Hinweise bringen sie auf die Autobahn, Richtung Bautzen, also kann es noch ca. eine Stunde dauern. Wir trinken Kaffee, Tee, schlemmen beim Bäcker, gehen einkaufen und warten, warten, warten. Mein Handy ist schon leergelutscht, da selbst, wenn ich angerufen werde es etwas kostet. Endlich gegen 12.30 Uhr sehen wir zwei polnische Busse auf dem Theaterplatz rumkurven.

Die Gäste sind erleichtert als sie endlich aussteigen können, für ca.300 km hatten sie etwa 7 Std. im Bus verbracht. Das ist ein Rekord! Das große Besichtigungsprogramm kann ja nicht mehr absolviert werden, es warten ca. 100 Haxen im reservierten Restaurant. Ich rufe an, dass es später wird, aber wir wollen wenigstens einen Stadtrundgang unternehmen. So beginnen wir gleich hier auf dem Theaterplatz, das Wetter ist schön, die Laune besser. Wir weisen die Busfahrer an, von hier aus (Theaterplatz),  auf den Busparkplatz unter der Carolabrücke, am Terrassenufer hinzufahren, wo wir anschließend die Gruppen hinbringen und ins Restaurant fahren können.

Weitere Rekorde folgen: vom Theaterplatz muss man rechts abbiegen, unter der Augustusbrücke fahren, links Dampferanlegestelle, gleich die nächste Betonbrücke, ist die Carolabrücke, darunter der Busparkplatz, so habe ich es dem Busfahrer erklärt. Er hat sich verfahren!!! Gelandet ist er auf der gegenüberliegenden Seite, an der Staatskanzlei, warum er über die Brücke fuhr weiß ich nicht. Die Stadt war an diesem Tag voller Polizei, Punkertreff, oder so, er wurde von einem freundlichen Polizisten dahin gelotst, wo er hin sollte. Aber, wir haben nur einen Bus, der stand nun am verabredeten Ort, aber wo ist denn der andere geblieben?  Nach zahlreichen Anrufversuchen las er uns am Telefon vor, dass er sich am Bischofsplatz befindet. Er hätte plötzlich, den vor ihm fahrenden Kollegen verloren. Da er kein Roaming-Handy hat, konnte er sich nicht mehr mit ihm verständigen …

Der Bischofsweg ist schon ein Stück weit weg, ich erkläre am Telefon was er nun in sein GPS eingeben soll, wir wurden unterbrochen. Weitere Gespräche klären mich auf, dass er inzwischen einen PKW gerammt hat und nun auf die Polizei warten muss …

Ich will wenigstens den einen Teil der Gruppe ins Restaurant bringen, sie hatten seit heute früh nichts gegessen. Wir können nicht abfahren, ein Gast fehlt. Per Handy, was wären wir heute ohne, gelingt es ihn zu erreichen und zu lokalisieren. Meine Kollegin rennt solange hin und holt ihn ab.

Nein, wir können immer noch nicht losfahren, ich bemerke, dass ich mein Handy verloren hatte … Wir rufen meine Nummer an, Wahnsinn, es geht jemand ran, der ehrliche Finder gab es an dem Ticketstand vor der Semperoper ab. Meine Kollegin bringt den verlorenen Gast und mein Handy, das sie anschließend in meinen Briefkasten wirft, mit.

Ich bringe also die Hälfte der Gruppe ins Restaurant, fahre mit demselben, leeren Bus zurück und hole die anderen ca. 50 auf dem Parkplatz wartenden und zähneknirschenden Gäste ab, und bringe sie ins Restaurant.

Wir checken telefonisch die Lage, Busfahrer auf der Polizeiwache. Ich Taxi, Reiseleiter geschnappt und zu Wache. Busfahrer (es sind zwei, wegen der Fahrzeiten….) sitzen bereits im Polizeiwagen, vor der Wache, den wir nun mit der Taxe eskortieren um zum Unfallort hinzukommen. Inzwischen sei ja fast alles geklärt, die Polizisten wundern sich, warum die Busfahrer nicht gleich den Hörer mir gereicht hätten. Am Ort des Geschehens, Lössnitzstraße, steht der Bus mit einem klitzekleinen Kratzer an der Stoßstange. Der Autofahrer bekam einen Schreck, Panik, polnischer Bus! Rief gleich die Polizei. Die strafte den Busfahrer mit dem geringsten Busgeld von 35,– EUR, der Fall wäre erledigt, aber es wurde nichts verstanden. Benötigt wurde nur noch die grüne Versicherungskarte, nix verstehen, deshalb die Wache. Die grüne Karte ist nicht auffindbar, alle anderen Papiere sind OK. Ich rede mit Engelszungen auf die freundlichen Polizisten ein, schildere, dass 50 Gäste nun bestimmt auf dem Restaurantparkplatz auf ihren Bus warten, wir dürfen fahren.

Inzwischen stehen alle 100 Gäste auf dem Restaurantparkplatz. Sie sind alle satt! Vor dem einen Bus stehen zwei Kellnerinnen und rühren sich nicht vom Fleck, das sieht schon ulkig aus. Bei dem ganzen Durcheinander hatte das Restaurant ebenfalls Panik bekommen, dass die Gruppe für ihr Essen nicht bezahlen wird. Ich hatte den Reiseleiter entführt, der hatte das Portmonee. Albern fand ich es trotzdem.

Zu Hause angekommen wartet mein Handy im Briefkasten, ich befreie es und schleppe mich mit letzter Energie für Heute in meine Wohnung im zweiten Stock.

Jetzt eine Dusche.

DB – fahrt Zug und spart Geld!

Keine Gästeführerin-Story, aber lesenswert.

Zwei Geschäftsfrauen unterwegs mit der S-Bahn nach Görlitz. Abfahrt 10.12 Uhr, ich trödle mal wieder morgens herum, also rase ich mit dem Fahrrad zum Bahnhof, ich muss noch vorher das Ticket kaufen. Per Internet ging das nicht, den Automaten hasse ich, bloß gut – keine Schlange am Schalter, ich äußere meinen Wunsch.

Der junge Mann am DB-Schalter ist freundlich und knöpft mir 35,– EUR für hin und zurück, ab. Ich stutze und frage nach, ob der Preis wirklich so stimmt, mir kommt es vor, dass ich schon mal preiswerter nach Görlitz gereist bin. Mein Einwand verringert den verlangten Betrag aber nicht.

Drei nach Zehn, meine Gefährtin nicht da, ich rufe an, sie geht nicht ran. Ich bemerke drei unterschiedliche Uhrzeiten, die meiner Armbanduhr, des Handys und der Bahnhofsuhr. Mist, jetzt geht sie ran und kommt auch eingeschwebt, die Zeit wird knapp. Meine Gefährtin sieht es locker, sie könne ja das Ticket im Zug kaufen! 10.07 Uhr oder so …

Das war leider ein Irrtum, man kann im Zug beim Schaffner keine Tickets mehr kaufen, wir werden aufgefordert den Zug zu verlassen, Tickets am nächsten Automaten zu kaufen und eine Stunde später weiterzufahren. Das kann ich nicht glauben. Jetzt gehe ich zu der Schaffnerin hin, sie ist sehr freundlich, bedauernd bestätigt sie, dass das so sei, keine Fahrscheine mehr im Zug. Es gibt noch die Möglichkeit, Fahrpreis plus 40,– EUR zu bezahlen. Wir sollen aber einen Moment warten. Kurzer Zeit später kommt sie zu uns und verkauft meiner Begleiterin den Fahrschein, dieser kostet nun 19,90 EUR, das sei das Sachsenticket …

Ich fletsche die Zähne, verdrehe die Augen und kann nichts mehr verstehen.

Austausch unter Gästeführern

Austausch unter Gästeführern, oder Meeresgötter und Schaumschläger.

Am liebsten ziehen wir über die anderen, sog. Gästeführer her. Unser Berufsstand ist nicht geschützt, jeder kann sich auf die Straße stellen und behaupten, fachlich geeignet zu sein, die Gäste durch die Stadt zu führen und den Gästen das Blaue vom Himmel erzählen.

In Polen ist es so, dass nur die von der Stadt geprüften Leute führen dürfen, sie haben eine Lizenz und da darf kein Fremder kommen! In Krakau, Wroclaw, etc. wird das sogar geprüft. Es kann kein Reiseleiter der Gruppe aus Irgendwo, einfach die eigenen Leute durch die Stadt führen. Auch kein selbsternannter Guide.

Viele von uns haben deshalb den teuren IHK-Kurs absolviert, ziemlich viel gebüffelt um die Prüfungen zu bestehen, sich dem Gästeführerverband angeschlossen, etc. Für viele Agenturen, die uns buchen, ist wenigstens das ein gewisses Qualitätszertifikat.

Beim Warten auf die Gäste z.B. auf dem Theaterplatz, kann man so schön lauschen, was die anderen Kollegen/innen den Gästen so erzählen. Eine liebe Kollegin berichtete mir, sie erlauschte neulich, dass kein geringerer als Neptun die Semperoper bekrönt! Das ist echt der Hammer! Warum den Neptunwagen, Panther und nicht Delphine ziehen und welche Nymphe er an seiner Seite hat, das wollte sie sich gar nicht mehr anhören, das tat so weh! Die Pantherquadriga wird von dem griechischen Gott Dionysos und seiner Frau Ariadne angeführt.

Scheiße!

Rutscht mir heute aus, vor den Gästen, was mir sonst mit Mist, oder Scheibenkleister zu umgehen gelingt.

Das Wetter ist so besch…eiden, es regnet ohne Ende. Vor lauter Schirmen sehe ich kaum meine Gruppe, wenn ich noch ein paar Fotos aus meiner Mappe über das zerstörte Dresden den Gästen zeigen möchte, ist es echt Sch…

Ein netter Herr wird mein Schirmherr, solange ich meine Mappe herumzeige, beschirmt er mich und ich schmeiße meinen Schirm auf den Boden. Trotz aller Bemühungen ist es einfach Sch…

Ich sage es laut und deutlich, da schaut mich eine Dame aus der Gruppe sehr ernst an und sagt:

“Scheiße sagt man nicht, da ist die ganze Bildung im Arsch!

Dank solcher sympathischen Gäste sind Stadtführungen zu Fuß, im Regen viel erträglicher. Danke.

Dresdner Erfindungen

Gerade bei der Stadtrundfahrt bietet es sich gut an, über die Dresdner Erfindungen zu erzählen. An den wunderschön gelegenen Elbschlössern hält man an, es gibt ja Spannendes über die Bewohner zu erzählen – über den Herrn Lingner, Erfinder des Mundwassers Odol, oder seinen Nachbarn, Herrn von Mayenburg, der uns die Zahnpasta in der Tube bescherte.

Der nächste Halt ist lt. Guinnesbuch der Rekorde, der schönste Milchladen der Welt, die Pfund’s Molkerei.  Kurz davor knüpfe ich an das Thema Erfindungen wieder an,  klar Kondensmilch! Nach der Besichtigung steigen die Gäste ganz bezaubert wieder in den Bus ein, oftmals werde ich noch nach Details gefragt.

Diesmal frage mich ein freundlicher, älterer Herr, ob es denn der Herr Kondens war, der diese Milch erfand …

Stars in Dresden

Der Abschluss meiner heutigen Stadtführung vor der Frauenkirche, wo die Gäste im Anschluss hineingehen möchten.

Also versuche ich eine feierliche und nachdenkliche Stimmung zu erzeugen, Fotos der zerstörten Frauenkirche, Bericht über den Wiederaufbau, was sonst gelingt, kommt gar nicht so an, die netten und sonst so interessierten Senioren sind irgendwie aufgeregt, die meisten Damen zücken ihre Kameras und schießen los, über meinen Kopf hinweg, bei meinen 160 cm ist das nicht so schwer. Ich dreh mich vorsichtig um und gucke erstmal in etwas Zotteliges, sieht aus, wie ein Riesenmop oder en Bobtail am Besenstiel. Klar, dass ich nun auch gucken muss.

Zwei Kameramänner, eine ständig grinsende junge Frau, wohl Assistentin und in der Mitte, ein schlanker, älterer, sportlicher Mann. Graues, gut geschnittenes Haar, schwarzes, enges Polohemd, schicke Jeans, braune Wildlederschuhe.

Den kennste doch …

Noch mal von unten nach oben: klar Sky du Mont in Dresden, genau 5 Schritte hinter mir … na und … Morgen ist doch der große Diva-Abend auf dem Theaterplatz, Monserat Caballe, Angelika Milster, Milva, ein Gast sagte mir, dass die Damen bestimmt schon heute mit dem Faltenbügeln beschäftigt seien.

Gleich fällt mir noch die Frage von einer älteren Dame von neulich ein:

“Sagen Sie, der Günther Jauch wohnt doch da oben, wo die ganzen Villen stehen.”

Bevor ich überhaupt antworten kann, geht es gleich weiter…

“Ja, ich habe in der Illustrierten gelesen, genau da so eine Villa, ganz vornehm…”

Ich will noch etwas sagen, aber da sprudelt es weiter, wir erfahren noch so einiges, was in der Illustrierten stand. Die Dame klopft mir auf die Schulter und geht befriedigt weiter.

“So viel ich weiß, wohnt er doch in Potsdam,” sage ich vor mich hin, aber ich glaube das hat keiner mehr gehört.

Schönen Tag, Kabo

Kinderspaß

Mal wieder ein Kinderspaß!

7-8 Jahre alt, große Kulleraugen, ganz lieb und interessiert, obwohl die Lehrerin eigentlich das Gegenteil behauptete…

Ich lasse mir ja einiges einfallen, dass es nicht langweilig wird. So erzähle ich in der Schlossstrasse, gleich Richtung Georgentor, dort wo die archäologischen Ausgrabungen fast vollständig ausgebaggert wurden (schade..), dass die Archäologen die alte Latrine von Herrn Pöppelmann gefunden hatten.

Erst muss nun der Begriff Latrine erläutert werden, die Kinder rümpfen die Nase. Ich erzähle von Speiseresten und den Austernmuschel die man dort fand, ein interessanter Aufschluß über die Speisekarte der Hausbewohner. Ein kleines Mädchen fragt mich anschliessend wie es denn mit der *Vitrine* nochmal war….

Tja, was die Leute in ihren Vitrine alles so hinterlassen.

Grüne Grotte in Dresden?

“Entschuldigen Sie, wo befindet sich die Grüne Grotte in Dresden?”

Ich muss wirklich stutzen und verlegen nachdenken.

“Meinen Sie das Grüne Gewölbe?”

“Ja, ja das wird es schon sein, danke.”

Oller Kachelladen

“Ich suche diesen ollen Kachelladen, wie komme ich dahin?”

Ich erkläre, wie man zu Pfunds Molkerei hinkommt …